„Die Rettungsaktion der Schwedischen Israelmission in Wien zur Zeit des Nationalsozialismus“

Im November 2017 erschien im Mandelbaum Verlag, herausgegeben von der Evangelischen Akademie Wien, das Buch von Thomas Pammer: „Die Arche Noah ist auf dem Kanal vorbeigefahren“. Geschichte der Schwedischen Israelmission in Wien. Damit ist das von der Evangelischen Akademie Wien initiierte Forschungsprojekt zur Geschichte der Schwedischen Israelmission in der Wiener Seegasse erfolgreich abgeschlossen.

Es ist dies die zweite Publikation, die der Historiker und Skandinavist Thomas Pammer im Auftrag der Evangelischen Akademie zum Thema erarbeitet hat. Schon im Jahr 2015 legte der Autor eine Übersetzung und Kommentierung der Memoiren des Schwedischen Pastors Göte Hedenquist vor. Hedenquist war von 1936 bis 1940 in der Seegasse tätig. Das Buch „Hoffnungsort Seegasse 16. Hilfsaktionen der Schwedischen Israelmission im Nationalsozialismus“ erschien ebenfalls im Mandelbaum Verlag. 2016 und 2017 erfolgte daran anschließend die Erarbeitung einer Gesamtdarstellung der Geschichte der Schwedischen Israelmission von der Gründung bis zur Schließung im Jahr 1973.

Die im Jahr 1921 gegründete Mission der Schwedischen Kirche im 9. Wiener Gemeindebezirk hatte das Ziel, Juden und Jüdinnen zum christlichen Glauben zu bekehren. Der Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland (1938) änderte die Situation allerdings drastisch. Für viele Christen, die von den Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Abstammung verfolgt wurden, entwickelte sich die Seegasse zu einem letzten Zufluchtsort für Hilfe und Unterstützung. Bis zur vorübergehenden Schließung der Schwedischen Israelmission im Jahr 1941 (Wiedereröffnung 1946), hatten die dort tätigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zwischen 2.000 und 3.000 Menschen jüdischer Abstammung das Leben gerettet, indem sie ihnen Unterstützung beim Verlassen des Landes gaben.